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Die Nacht der langen Messer-oder waren es doch Gewindebohrer?

06.03.2017

Ende Januar und vergangene Woche bekamen wir zwei Aufträge rein, wo die Kunden auf extra lange Gewindebohrer angewiesen waren. Eine Ausführung konnten wir aus dem Standard Programm liefern, die andere musste speziell für den Kunden angefertigt werden.

Aufgabenstellung 1

Fangen wir mit der einfachen Variante an. Unser Kunde bat mich darum einen extra langen Gewindebohrer in M 16 anzubieten.

Das Problem bei dieser Bearbeitung: es werden zwei Aluplatten mit je einer Stärke von 60 mm übereinander auf der Maschine gespannt und bearbeitet. Die Platten müssen überfräst, gebohrt und einige Durchgangsgewinde M 16 geschnitten werden. Bohren und Fräsen stellte kein Problem dar, das Gewinde schon.

Die Kernlöcher der Gewinde konnten mit einem extra langen Vollhartmetall Bohrer gebohrt werden. Hierfür haben wir ein geradegenutetes Werkzeug mit innenliegenden Kühlkanälen empfohlen.

 

Beim Gewindebohrer musste ein Werkzeug her, dass zum einen eine Überlänge hat und zum anderen einen Schaft hat, der im Durchmesser kleiner ist als die Kernlochbohrung Ø 14 mm. Eine kurze Recherche meinerseits hat ergeben, dass wir ein Werkzeug für den universellen Einsatz bieten konnten, was den Ansprüchen des Kunden vollkommen genügte.

Aufgabenstellung 2

Hier war es schon etwas kniffliger. Ende November rief mich mein Kunde an und schilderte mir seine Situation.

Der Kunde hatte eine Bearbeitung zu erledigen, wo er aufgrund von Störkanten nur mit einem langen Werkzeug das Hindernis überwinden und die Gewinde schneiden konnte. ich habe mir alle relevanten Daten geben lassen und für meinen Kunden ein entsprechendes Angebot ausgearbeitet und kurze Zeit später mit ihm telefoniert.

Von einer Sonderanfertigung wollte er jedoch Abstand nehmen und sich mit einem kurzen Standard Werkzeug, sowie einer Schaftverlängerung behelfen. Nach der Schilderung hatte ich etwas Bedenken, ob er mit dieser Variante die beste Lösung gefunden hat. Aber auf einen Versuch konnte man es ja ankommen lassen.

Daraufhin habe ich nichts mehr vom Kunden gehört und den Vorgang Gedanklich zu den Akten gelegt

Im Januar rief der Kunde an und schilderte mir, dass seine Idee mit der Schaftverlängerung und einem Standard Werkzeug nicht funktioniert hat. Was genau nicht passte, wollte er mir nicht verraten.

Und ewig grüßt das Murmeltier

Wenn Sie meinen BLOG und die Beispiele aus der täglichen Praxis lesen, ahnen Sie bestimmt schon was jetzt kommt!?

Richtig - Das Kind ist in den Brunnen gefallen! Die Werkzeuge müssen nun wieder mal vorgestern geliefert werden. Bei einer Spezialanfertigung ist dies aber nur sehr schwer zu realisieren.

Da ich aber stets den Anspruch habe den Kunden zu helfen, habe ich mit unserem Zulieferer gesprochen und die Situation geschildert. Wir haben eine Lösung gefunden, die für alle Beteiligten akzeptabel war. Der Auftrag wurde erteilt und die Werkzeuge innerhalb 4 Wochen gefertigt.

Die Eckdaten des Werkzeugs: Größe MF 16 x 1  für Durchgangsbohrung in Guss,
Gesamtlänge 180 mm, Schaft-Ø 12 mm mit Vierkant 9 mm

Und wieder mal ist uns gelungen, den beiden Kunden, kurzfristig eine
Werkzeugeinsatz-Optimierung zu bieten.

 

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